Erdbeeren sind keine Beeren

Erdbeeren sind keine Beeren, Himbeeren auch nicht.
In diesen Beitrag geht es um besondere Früchtchen, die Beeren und darum, warum die Banane eine richtige Beerenfrucht ist, die Erdbeere aber nicht.

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NichtbiologenInnen mag es überraschen, dass Gurken, Bananen und Kürbisse zu den Beeren gerechnet werden. Aber Früchte, die als Beeren benannt sind botanisch nicht zu den Beeren gerechnet werden, wie Brombeeren, Himbeeren oder Erdbeeren.

Das kann so manchen irritieren, warum heißen manche Beeren Beeren und sind keine, manches Obst und Gemüse, dass nicht klein, rund und süß ist aber schon?
Die Biologen definieren eine Beere als Frucht, die aus Einem vollständigen Perikarp bestehen, das sind Endo-Meso und und Exokarp.

Schauen wir uns das kurz an einer Steifrucht wie dem Pfirsich an (Wikibild)
Die Schale ist das Exokarp, das Fruchtfleich ist das Mesokarp und der verholzte Stein das Endokarp.
Um als Beere zu gelten, muss die Frucht aus verwachsenen Fruchtblättern hervorgegangen sein.
Und sie muss mehrere Samen enthalten.

Nach dieser Definition der Botanik zählen auch Zitrusfrüchte, Gurken, Bananen, Kürbisse, Datteln, Auberginen, Kiwis und selbst Melonen zu den Beeren.
Ist der innere Teil einer Frucht zu einem Samen verholzt, wie etwa beim genannten Pfirsich, bei der Kirsche, oder Holunderbeere, spricht man von einer Steinfrucht.
Und sind alle drei Schichten der Frucht verholzt spricht man von einer Nuss.

Der Volksmund hat den Früchten Namen gegeben, lange bevor die Biologie und Botanik den Begriff der Beere definiert hatten und was sind nun unsere klassischen Beeren botanisch gesehen?
Boysenbeere und Loganbeere sind Kreuzungen aus Himbeere und Brombeere und damit wie diese Sammelsteinfrüchte.
Die Holunderbeere ist eine Steinfrucht wie der Pfirsich.
Die Vogelbeere ist eine Apfelfrucht

Die Erdbeere heisst botanisch Fragaria vesca, das bedeutet essbarer Duft sie ist eine Sammelnussfrucht
Und Wacholderbeeren sind Zapfen
Als Nicht-BotanikerIn wird man sich aber eher Gedanken machen, was man aus Beeren leckeres herstellen kann, wie Getränke, Eis oder Marmelade.

Vielen Dank für’s Zusehen, Allle Quellenangaben und weiterführenden wie immer im Abspann und auf Romejo.com.
Bis zum Nächsten mal und Bleibt neugierig.

Quellen und Weiterführendes:

Joachim W. Kadereit u. a.: Strasburger – Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften. 37. Auflage, Springer, 2014, ISBN 978-3-642-54434-7

Alfred Täufel, Waldemar Ternes, Liselotte Tunger, Martin Zobel: Lebensmittel-Lexikon. 4. umfassend überarbeitete Auflage, Behr′s Verlag, 2005, ISBN 3-89947-165-2.

Theodor C. H. Cole: Wörterbuch der Biologie. 4. Auflage, Springer, 2015, ISBN 978-3-642-55327-1

Hans-Dieter Belitz, Werner Grosch, Peter Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 5. vollständig überarbeitete Auflage, Springer-Verlag, 2001, ISBN 3-540-41096-1

Birgit Gemeinholzer: Systematik der Pflanzen kompakt. Springer, 2018, ISBN 978-3-662-55233-9